04.12.2024: Der MooserWirt ist wieder für Euch da!
06. & 07.12.2024: Schlagerliebe Open Air Live im MooserWirt, heuer sogar 2 Tage. Alle Details ›
06. – 08.12.2024: Stanton Ski Open in St. Anton am Arlberg. Mehr ›
Wir freuen uns auf Euch!
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Eine wahrhaft tierische Geschichte
Da der Aufklärungsdienst für die Kavallerie bei hohem Schnee meistens versagt, sollen in Hinkunft Kavalleriepferde im Skifahren ausgebildet werden. Seitens des technischen Militärkomitees, welches durch einen als Kapazität im Skisache anerkannten Generalstabshauptmann verstärkt wurde, sind bereits mit einigen Kavalleriepferden diesbezügliche Versuche unternommen worden. Diese sind zur vollsten Zufriedenheit ausgefallen und erzielten einen ungeahnten Erfolg. So wird bereits in nächster Zeit eine Kavalleriezentralskischule aufgestellt, in der von jedem Kavallerieregiment der Monarchie eine Anzahl Pferde samt Reiter im Skifahren geschult werden. Diese sind später berufen, die weitere Ausbildung beim Regiment zu leiten.
Zum Skifahren eignet sich im allgemeinen jedes Pferd; für militärische Zwecke insbesondere Schimmel, bzw. Braune oder Rappen, deren Haare mit Kalk weißgefärbt wurden. Mäßige „Kniebohrer“ sind vorzuziehen, da bei den durchgeführten Versuchen konstatiert wurde, dass dieseiben die Technik des Fahrens rascher erlernten.
Die verwendeten Ski sind auf zirka einen halben Meter für jeden Fuß verkürzt und werden mittels entsprächend geänderter Bilgeri- oder Lilienfeldbindung am Pferdehuf befestigt.
Das „Reitfahren“, dies der vom Versuchskomitee konstruierte terminus technicus, wird das erste Mal von einem sanften Hang aus begonnen. Auf den Zuruf „Wi-jo! - Wi-jo!“ und einem leichten Schlag mit dem Skistock auf die rechte Kruppe des Pferdes, setzt sich dasselbe langsam in Schwung. Das Pferd gewinnt an der leichten raschen Vorwärtsbewegung Freude und erlernt so das Skifahren spielend.
„Halt!“
Um die Bewegung zu unterbrechen, erfasst der Skireiter das Pferd mit der linken Hand beim Ohr, mit der rechten beim Schweif und zieht gegen die Sattelmitte unter beständigen „Brrr-brrr!“-Rufen solange, bis der Gaul stehen bleibt. Er stemmt sich dadurch mit den Vorderfüßen nach vorne, mit den rückwärtigen nach hinten und zieht das Kreuz in die Höhe. Die größte Schwierigkeit bietet die Erlernung der sogenannten „Stemmstellung“, die zum raschen Wenden, ferner bei ogenfahrten und zum Bremsen im Terrain sicher beherrscht werden muss. Man unterscheidet linke und rechte, ferner die doppelte „Stemmstellung“. Zu ihrer Annahme ruft der Skireiter „Stemmstellung links (rechts)“. Gleichzeitg erfasst er das der Stellung entgegengesetzte Ohr des Pferdes und übt einen langsamen, konstanten Zug nach der äußeren Seite aus, legt sich selbst fest mit „Schenkel hinter die Gurt“ auf die entgegengesetzte Seite. Der Bergstock wird frei zur Nachhilfe bereitgehalten.
Das Pferd, gezwungen durch die gegebenen Hilfen, verlegt die Schwere auf die gezogene Seite, die entlasteten Skier drückt es nach außen und kantet sie. Auf diese Weise werden die Wendungen rasch erlernt. Zur Annahme der doppelten Stemmstellung, welche sehr wichtig ist und ein ruhiges Dahingleiten selbst auf sehr steilen Hängen ermöglicht, erfasst der Skireiter mit beiden Händen beide Ohren des Pferdes, der Stock wird vorher quer in den Mund genommen.
Der Reiter selbst neigt sich so weit wie möglich nach rückwärts. Bei öfterer Schlung setzt sich das Pferd auf die Kruppe und nimmt mit den Vorderfüßen auswärtige Stemmstellung. „Geübtere Skireiter können auch noch den Telemark- und Kristiania-Schwung ausführen. Jedoch ist man sich über die notwendigen Hilfen noch nicht einig und wurde erst das k. u. k. Reitlehrerinstitut um ein Gutachten gebeten.
Ebenso sollen die Pferde der Maschinengewehrabteilung mit Skier ausgerüstet werden. Hier dürften die rückwärtigen Skier um zirka einen halben Meter nach hinten verlängerter werden, damit auch die Bedienungsmannschaft und die Tragtierführer bei schnelleren Fahrten darauf Platz finden.